4. bis 10. August 2024
Abseits des Alltags eine Woche sich dem Schreiben zu widmen, in freundschaftlichem Geiste sich gemeinsam über die Texte auszutauschen: Darum geht es bei dieser Schreibwerkstatt in Poschiavo.
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Quelle: MeteoSchweiz
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Die Valposchiavo ist für mich ein Ort, in den man sich verliebt - mit allen Freuden und Leiden, die die Liebe mit sich bringt. In der Schwebe zwischen Norden und Süden der Alpen erscheint mir unser Tal einzigartig in seinem kulturellen Reichtum aber auch in seiner landschaftlichen Vielfalt.
Hier findet man italienische Atmosphäre (in der Architektur, der Qualität des Essens und der Herzlichkeit der Leute) ebenso wie Eigenschaften, die normalerweise mit der Schweiz in Verbindung gebracht werden (Sorgfalt im Umgang mit der Landschaft, Genauigkeit, Respekt vor der Natur).
Ich wurde hier geboren und nach dem Studium bin ich gerne hierher zurück gekehrt und entdeckte dabei eine grosse Lebensqualität, deren ich mir als Kind nicht bewusst war.
Was Gaumenfreuden angeht, kommen mir als erstes die Hirsch-Spiesse in den Sinn, die die Jäger von Brusio am “Paneneve” über dem Feuer braten, dann die Tomaten, frisch gepflückt aus dem Garten meiner Mutter, mit etwas Olivenöl und ein paar Pfefferminz-Blättchen angerichtet.
Zu meinen Lieblingsausdrücken im Pusc’ciavin gehören: sambüc, sampogn und sanglot. Scherzeshalber sagt man, dies seinen die drei Schutzpatrone des Tals. Tatsächlich bedeuten die drei Wörter aber folgendes:
Mein Tipp: Besuchen Sie die Val dal Saent (Pescia Alta) im Herbst, wenn die Lärchen goldig leuchten. Bei Sonnenaufgang oder in der Abendröte ist das ein unvergessliches Erlebnis.
Der speziellste Ort überhaupt ist in meinen Augen jedoch San Romerio. Ich nehme den Aufstieg regelmässig und zu jeder Jahreszeit in Angriff und kehre immer glücklich und entspannt zurück. Am liebsten besuche ich San Romerio, wenn keine Leute da sind, im Sommer z.B. bei Sonnenuntergang oder im Spätherbst. Hier vermischen sich Natur, Kultur und Spiritualität zu einer ganz besonderen Einheit. San Romerio entzieht sich einer blossen Beschreibung und muss erlebt werden. Wer dazu keine Möglichkeit hat, kann sich wenigstens durch den Film von Rolf Haller (2014) ein überzeugendes Bild davon machen.
Im neuen Haupt Wanderführer zeigt der Autor Peter Krebs, dass sich Trockenmauern wandernd besonders gut entdecken lassen. Die darin vorgestellten Touren führen auf 29 Etappen durch 12 Regionen der Schweiz. Auch die Valposchiavo ist vertreten. Auf attraktiven Wanderungen besuchen wir diese vielseitigen und oft unbekannten Bauwerke. Die Reisebeschreibungen informieren nicht nur über die Mauern, ihren Wert und die Herkunft, sondern auch über die besuchten Regionen mit ihrer Geschichte und Kultur.